... zur Deutschen Gesellschaft für Volkskunde
Seit seinen Studienjahren ist HS ist eines von (aktuell) 1.200 Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde. Die DGV organisiert alle zwei Jahre den "Deutschen Volkskundekongress". 1987 fand der Kongress zum Thema "Kulturkontakt - Kulturkonflikt. Zur Erfahrung des Fremden" in Frankfurt statt.
Unter diesem Titel erschien auch eine reichhaltige Kongressdokumentation, herausgegeben von Ina-Maria Greverus,
Konrad Köstlin und Heinz Schilling. In den Zwischenjahren finden Hochschullehrertagungen statt; Studierendentreffen werden im jährlichen Turnus -
ebenfalls zwischen Universitätsstädten wechselnd - organisiert.
Im Herbst 1970 hielt die DGV eine folgenreiche wissenschaftliche Arbeitstagung unter dem Titel "Volkskunde in Deutschland. Begriffe - Probleme - Tendenzen.
Diskussion zur Standortbestimmung" ab. Initiator war Wolfgang Brückner, das von ihm geleitete Institut für Volkskunde der Universität Frankfurt war Ausrichter
der Tagung. Eine zentrale Frage war die über den Namen des Fachs. Die Schlußabstimmung der Vertreter aller deutschsprachigen Universitätsinstitute war nach sechstägiger
Diskussion zwar klar (zwei Drittel stimmten für Kulturanthropologie), blieb aber - mit einer Ausnahme (ab 1974) - folgenlos.
Die in der Fachgeschichte immer wieder zitierten "Falkensteiner Protokolle" dokumentieren diese bislang einmalige
Selbstfindungsdebatte im Wortlaut. HS, Brückners Assistent zu jener Zeit, sammelte seine ersten Erfahrungen beim Büchermachen als Layouter der "Falkensteiner
Protokolle", die 1971 erschienen; von ihm stammt auch das Titelbild.
Die DGV publiziert die zentrale "Zeitschrift für Volkskunde", 2011 in ihrem 107. Jahrgang. In der ZfVk ist HS sparsam mit Aufsätzen oder Rezensionen vertreten. Es gibt
themenzentrierte "Kommissionen" und Netzwerke innerhalb der DGV (die nicht verwechselt werden will mit der "anderen" DGV, der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde).
Über die volkskundliche DGV informiert www.d-g-v.org.
... in der Kulturpolitischen Gesellschaft
HS ist seit 1976 Mitglied der Kulturpolitischen Gesellschaft, einem Zusammenschluss von derzeit 1.400 Menschen, die in allen Bereichen der Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Kulturpraxis, der Wissenschaft und Kunst, der kulturellen Aus- und Weiterbildung, des Journalismus usw. arbeiten. Unter den Mitgliedern sind alle Ressorts und Berufssparten im Kulturbereich vertreten - darunter auch nicht wenige Studierende, Volontäre und Berufsanfänger. Dabei dominieren die vermittelnd tätigen Akteure, insbesondere auf dem Feld der kommunalen Kulturpolitik.
Viele Mitglieder der Kupoge sind in verantwortlichen, leitenden Positionen. So gehören beispielsweise an die fünfzig Kulturdezernenten bundesdeutscher Großstädte zur Gesellschaft mit ihrem regen Innen- und Außenleben. Aber auch aus Ministerien und Parlamenten der Länder und des Bundes gehören viele dazu. So sieht sie sich selbst als ein Zusammenschluss kulturpolitisch einflussreicher Akteure und Multiplikatoren, die ein reichhaltiges Potenzial an Kenntnissen und Erfahrungen in die Vereinsarbeit einbringen können.
Die im Jahr viermal erscheinenden "Kulturpolitischen Mitteilungen" stellen seit langem das einflussreichste Forum des kulturpolitischen Diskurses in Deutschland überhaupt dar. Es gibt - meist gehaltvolle - wechselnde Themenscherpunkte, in jüngster Zeit z.B. Kulturpolitik in der digitalen Gesellschaft, Kulturelle Infrastruktur und Bürgerproteste, Kulturhaushalte in der Krise, Popmusik & Kulturpolitik, "Kulturnation - Staatsnation", kultur.macht.geschichte - geschichte.macht.kultur (und wer macht eigentlich immer noch solche Titel?), Avantgarde des Prekariats, Kultur macht Europa, Integration - Interkultur - Diversity. Sehr anregend in den Kulturpolitischen Mitteilungen finde ich die durchgehende Beachtung des Themas Europa. Von einigem Wert, weil Informationsvorsprung anbietend, können in diesem Zusammenhang - gerade auch für Studierende, Doktoranden und junge Wissenschaftler - die Informationen des Cultural Contact Point Germany (CCP) sein, ferner die News der Kontaktstelle Deutschland "Europa für Bürgerinnen und Bürger" (KS EfBB); ja, auch die Brüsseler Prosa reicht bis in den deutschen Kulturgetrieb.
Interessant ist die Arbeit der Regionalgruppen. Mit zum Sprecherkreis der Kupoge (Gruppe Hessen) gehört Ralf Ziegler, Leiter des Forums Kultur und Sport der Stadt Offenbach, die Kulturanthropologin und Kunstvermittlerin Dr. Franziska Puhan-Schulz. Sehr viel Wissenswertes im Anriss (Termine, Literaturrevue, Kongressberichte) bietet die munter aufgemachte Webseite www.kupoge.de; man kann auch gleich www.kupoge.de/kumi.html ansteuern oder www.kupoge.de/tagungen.html oder www.ccp-deutschland.de (das ist die offizielle nationale Kontaktstelle für die Kulturförderung der Europäischen Gemeinschaft, das ist da in Brüssel, wo es, mit etwas Glück, Geld gibt auch für gute Forschungsideen).