Dr. Heinz Schilling • Professor für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main

|Vita|



Heinz Schilling (* 3. November 1942 in Seligenstadt) ist Kulturanthropologe.

Nach dem Abitur 1964 am Alten Kurfürstlichen Gymnasium in Bensheim studierte er Volkskunde, Germanistik und Politische Wissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen akademischen Lehrern gehörten u.a. Mathilde Hain und Carlo Schmid. 1968 erwarb er den Grad eines Magister Artium mit einer Arbeit über die frühe Massenpresse des 16. Jahrhundert. 1971 promovierte er bei dem Volkskundler Wolfgang Brückner mit einer Arbeit über populäre Alltagsästhetik. Für seine Dissertation führte er umfangreiche Feldforschungen durch.

Nach seinem Studium arbeitete Schilling, der bereits während seiner Studienzeit für Tages- und Wochenzeitungen geschrieben hatte, beim Saarländischen Rundfunk Saarbrücken als Kulturredakteur, Moderator und Featureautor. Im Ressort für aktuelle Kultur und Wissenschaft entwickelte er in einem experimentierfreudigen Team neue Formen der Radio-Berichterstattung in Magazinform bis hin zu Themenabenden "avant la lettre".

1977 ging er an die Frankfurter Universität zurück, wo Ina-Maria Greverus inzwischen das Fach Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie begründet hatte. Kennzeichen der neuen Disziplin war das Studium nach dem Prinzip des Forschenden Lernens.

Schillings akademisches Wirken galt dann vor allem der universitären Weiterentwicklung dieses Konzepts durch eine Verbindung journalistischer Strategien mit wissenschaftlichen Problemstellungen. Dies geschah in Form mehrsemestriger Feldforschungsprojekte mit Studierenden, jeweils abgeschlossen durch Buchveröffentlichungen. Die von ihm mitherausgegebene Publikationsreihe Kulturanthropologie Notizen bot dafür eine Plattform.

Seine Habilitationsschrift Neue Dörflichkeit. Urbanisierung ohne Urbanität im Rhein-Main-Gebiet von 1992 basierte auf ausgedehnten Feldforschungen sowie Mikroanalysen.

Privatdozent 1993, Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor 1998. Über seine Pensionierung 2005 hinaus ist Heinz Schilling forschend und lehrend tätig.

Ein Hauptaugenmerk Schillings gilt der regionalen Kulturanalyse. Dabei wird der Begriff Region planungskritisch in Frage gestellt; "Kultur" stets als dynamischer Prozess untersucht. In jüngster Zeit wurden Konzepte wie "Heimat" und "Globalisierung" immer wichtiger für Schillings Recherche und Reflexion.

Weitere Arbeitsschwerpunkte



Liste der Magisterarbeiten, die von HS betreut wurden.

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