Heinz Schilling:
Eine Welt von Grenzen.
Nachbarschaften und Identitäten diesseits und jenseits.
Feldforschungen in der hessischen Peripherie
Der Aufsatz vermittelt zunächst einen Blick auf die jüngere interdisziplinäre Diskussion zum Thema Grenze. Im Mittelpunkt des kulturanthropologischen Interesses steht hier insbesondere das Leben mit und an einer territorialen Grenze, das heißt: der Umgang mit einer Grenze, ihre Handhabung, ihre Materialität und die sich darüber wölbenden Symbole und Werte. Nicht zu vergessen die Macht von De-Finition und Limit sowie die kollektiven wie individuellen Emotionalitäten. All dies rechtfertigt es, von einer "Kultur der Grenze" zu sprechen.
Wenn Raum für die menschliche Existenz konstitutiv ist, dann ist das Ende eines Raums, der Anfang eines anderen Raums oder des Raums eines anderen, ein idealer Ort anthropologischer Forschung. Die Ergebnisse einer exemplarischen Grenzforschung in der Peripherie eines absolut unauffällig anmutenden Bundeslandes werden in dem nachfolgenden Text reflektiert. Dabei verdienen natürlich auch die sozialen Abgrenzungen und Segregationseffekte auf der "eigenen Seite" die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler.
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Eine Welt von Grenzen
